Musikfeste in Sissach

Der Musikverein Sissach hat eine gewisse Übung in der Organisation von Musikfesten.
Dies zeigt der Blick zurück.


Der heutige Musikverein Sissach wurde 1880 gegründet. Er entstand aus der sogenannten Nebenhöflermusik (gegr. 1874) und der Diepflingermusik. Diese zwei Vereine waren 1880 als Festmusik am Bezirkssängertag in Maisprach engagiert.
Laut der «Heimatkunde von Sissach» von Matthias Bitterlin, aus dem Jahre 1892, hat sich im Jahre 1849 ein Musikverein gebildet, der sich jedoch 1883 auflöste. Im Archiv des heutigen Vereins befindet sich ein Protokoll­ heft jenes Vereins, beginnend im Jahr 1867. Das Heft fängt mit den Statuten an, welche jedes Aktivmitglied unterschreiben musste. Paragraph 1 lautet: «Der Musikverein Sissach ist eine freie Vereinigung von Männern, welche Freude und Anlagen zur Musik besitzen, und hat den Zweck das gesellige Leben zu erheben und zu erheitern». Das Protokollheft hört leider mit der Sitzung vom 7. Mai 1870 auf.
Die bestehenden Musikvereine waren ab 1874, also schon vor der Gründung des Kantonalen Musikverbandes im Jahre 1905, im Basellandschaftlichen Musikverein zusammengeschlossen. Der Dirigent der Nebenhöflermusik und des späteren MV Sissach, Lehrer Jakob Dettwiler, war Vizepräsident dieses Vereins.



Feste von 1881, 1893 und 1907
Schon am 28. August 1881, also im zweiten Vereinsjahr, hatte der MV Sissach die Ehre, das dritte Kantonale Musikfest durchzuführen. Als Gastvereine nahmen an diesem Fest fünf kantonale und drei ausserkantonale Vereine teil. Die Preisverteilung fand nach dem Festzug durchs Dorf im «Löwen» statt, wo man auch das Mittagessen einnahm. Als gemeinsames Menü wurde bestimmt: Suppe, Rindfleisch mit Zutaten, Gemüse mit Fleisch, Braten und Salat. Dazu gab es pro Person einen halben Liter Wein. Für alle diese Herrlichkeiten musste 1 Franken 80 Rappen bezahlt werden. Gute alte Zeit! Die Eintrittspreise für das Konzert in der Kirche betrugen 1 Franken für den 1. und 60 Rappen für den 2. Platz.

Zwölf Jahre später, anno 1893, organisierte der MV Sissach bereits das nächste Kantonale Musikfest. Am 6. August unterzogen sich folgende Vereine der strengen Jury: Metallharmonie Binningen, Musikgesellschaft Arisdorf, Musikverein Ormalingen, Concordia Gelterkinden, Fanfare Laufen, Concordia Oensingen, Union Riedisheim (bei Mulhouse), Metallharmonie St. Ludwig (St. Louis) und Musikgesellschaft Frick. Alle erhielten einen Lorbeer­ oder Eichenkranz, zudem wurden Kränze abgegeben an den Herrn Festpräsidenten, den Festdirektor und den MV Sissach für den sehr gut vorgetragenen Begrüssungschor. Der Einnahmenüberschuss betrug für die damalige Zeit beachtliche Fr. 581.40.




Nach der Gründung des Musikverbandes im Jahre 1905 hatte der Musikverein Sissach 1907 die Ehre, das 1. offizielle Kantonale Musikfest zu organisieren. Damals leistete man noch nicht so umfangreiche Vorarbeiten wie es in neuerer Zeit der Fall ist. Das Organisationskomitee wurde erst ein halbes Jahr vor dem Fest gewählt. Solche Anlässe waren grosse Aufgaben. Wer sie organisieren half, genoss vermutlich mehr Ehre und Anerkennung als heute. Das gesamte OK liess sich fotografisch verewigen und blieb so eingerahmt der Nachwelt erhalten. Es nahmen 18 kantonale und drei ausserkantonale Vereine teil.


Vor 20 Jahren schon in Sissach
Das bisher letzte Kantonale Musikfest in Sissach fand im Rahmen der Neubeschaffung sämtlicher Instrumente, der Uniformen und der Fahne im Jahre 1994 statt. Es war übrigens das letzte Musikfest mit dem Obligatorium für die Verbandsvereine. Die neu zum Musikverband gehörenden Vereine aus dem Laufental mussten noch nicht teilnehmen, dafür beteiligten sich alle Vereine des Musikverbandes Basel-Stadt als Gastvereine. Damit wurde das Fest unter dem OK-Präsidenten Ueli Oberli zum grössten aller bisherigen Kantonalen Musikfeste.



Am ersten Wochenende wurden am Samstag die Uniformen und die Fahne eingeweiht und am Sonntag war das Jugendmusikfest angesagt.




Am zweiten Wochenende fand das eigentliche Musikfest mit Beginn bereits am Freitagabend statt. Am Sonntagnachmittag war die Weihe der neuen Kantonalfahne in den Festablauf eingebettet.

Ueli Oberli


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